"Die beste Bildung findet ein gescheiter Mensch auf Reisen"

Johann Wolfgang von Goethe

Dienstag, 13. Dezember 2011

Argentinien: Mendoza und Cordoba: BERICHT


Mendoza war nun also unsere erste Stadt in Argentinien. Die „los Andes“ noch im Blickfeld und doch hinter uns gelassen; endlich. Nachdem wir eingecheckt hatten machten wir uns auf die Suche nach einem bezahlbaren Restaurant. Doch alles, selbst die Fast-Food-Ketten, waren teuer. Irgendwann bemerkten dann auch wir, dass wir mit einem falschen Wechselkurs gerechnet hatten. Doch alles bezahlbar! Am nächsten Tag buchten wir für Mittwoch dann unsere Silberminen- und Quadtour und machten unsere Weiterfahrt nach Cordoba fix. Heute war Feiertag, somit war auf den Straßen Mendozas nicht viel los. Es ist eine schöne überschaubare Stadt, aber sie war eben nur „Zwischenstation“ und dass war auch gut so. Am Abend gingen wir die Straße „Villanueva“ auf und ab. Hier reihen sich die Cafès und Bars aneinander. Für mich war es nun an der Zeit meinen ersten Steakpunkt zu machen, JAWOHL! Am nächsten Tag starten wir um 9:15 Uhr und zur Verwunderung nur zu zweit. Hatten wir am Vortag doch erst am Abend zuvor erfahren dass die Tour auch wirklich stattfindet da sich nochmals zwei Personen angemeldet hatten und somit die erforderliche Zahl von 4 zustande kam. So saßen wir also mit unserem Privatchauffier im Auto zur Silbermine. Nach knapp 2 stündiger Fahrt erreichten wir diese. Wir bekamen unsere Ausrüstung und fuhren mit zwei Guides weiter zur Mine. Es war eine vorrübergehend stillgelegte Silbermine. Sie war im Vergleich zur Mine in Bolivien ziemlich geräumig, nur beim abseilen; es dürften knapp 45 Höhenmeter gewesen sein, war es ein kleinwenig eng. Nachdem wir unsere Ausrüstung abgelegt hatten, standen die Quads zur Ausfahrt bereit. Gut eine Stunde heizten wir durch die Gegend. Auf 35km/h traten wir unseren fahrbaren Untersatz und hatten mächtig Spaß dabei. 

Volle Kraft voraus
Richtiger Männersport bei brütend heißer Mittagssonne. In der Zwischenzeit wurde der Grill angeschmissen und massenweise Fleisch, Hühnchen und „Chorizos“ wurde darauf gebraten. Dazu wurden Salate und Getränke serviert. Zurück in der Stadt verbrachten wir die Zeit bis zur Abfahrt im Hostel.
Cordoba: Durch den „Stuart“ höchst persönlich wurden wir aus einem tiefen Schlaf gerissen. Der Bus war leer, nur noch unsere Rucksäcke standen am Bus steig. Um ins Taxi zu steigen musste man einem „Hiwi“ der das Taxi rief (welches jedoch auch ohne ihn gekommen wäre, war es ja ein Taxistand!!) und einem die Tür öffnete, erst mal ein paar Argentinische Pesos in die Hand drücken. 

Anstehen ist hier "Hobby" und "guter Ton"
Wir fuhren nach „San Vicente“ knapp 20 Minuten vom Stadtzentrum entfernt. Für mehr als eine Woche sollten wir ab heute bei Laura, Gloria und ihrem Sohn Aurelio unterkommen. Zum Frühstück gab es Kaffee und süße Stückchen. Danach machten wir uns auf gemeinsam die Stadt zu erkunden. Um in die Stadt zu gelangen gab es zwei Stadtbusse, einen normalen Bus und einen Trolli. Dieser fährt Strombetrieben und wird ausschließlich von Frauen bedient. Beide Busse kosten 2,50 Argentinische Pesos (Umrechnung 1:6). Da viele Museen hier um 14Uhr schließen blieb uns nur noch Zeit um die Tunnels und Räume unter der Erde zu besuchen. Diese wurden bei Straßenarbeiten vor rund 20 Jahren erst entdeckt wurden.
Am nächsten Tag starten wir wieder früh in die Stadt. Der Tag stand unter dem Motto „Kultur“. Von der „Iglesia Catedral“ ging es zu diversen unterschiedlichen Museen in denen man über das frühere Leben in Cordoba oder über die Kunst im Lande informiert wurde. 

"Opfer der Militärdiktatur"
Eine schmale Gasse neben der Kathedrale erinnerte an die verschwundenen der 70 und 80ger Jahre. Ihre Gesichter waren auf Bildern zu sehen welche über die Gasse gespannt waren. Es war wieder einmal ein heißer Tag und so standen wir nach unseren Besuchen dann noch ohne Schatten  in einer Schlange; warum auch nicht, ist stehen in einer Schlange doch fast eine Berufung in Argentinien, um unsere Buskarte aufzuladen.
Am nächsten Tag fuhren wir nach Alta Gracia. Ich persönlich bin zwar kein großer Freund von Ernesto Che Guevarra und kann diesen Hype um dessen Person nicht ganz nachvollziehen, aber ein Besuch in dem renovierten Museum ist ein Muss. Dass Museum wurde vor knapp 3 Jahren komplett renoviert und um etliche Räume mit Bildern und einem Film erweitert. 


Hier wird der komplette Lebensweg von „Che“ dargestellt.
Danach statteten wir dem Museum „Museo Històrico Nacional del Virrey Liniers“ und dem Wahlfahrtsort „Santuario, NTRA. SRA. de Loudres“ einen Besuch ab; in sehr „mystischer Ort“.

Etliche Meter mit kleiner Gedenktafeln für Verstorbene...
Die Abende verbrachten wir am Küchentisch mit „Yerba Mate“, eine Art Religion in Argentinien.  Am  kommenden Tag; es war Samstag,  fuhr ich mit dem Bus raus zum „Estadio Mario Alberto Kempes“, ernannt nach ihrem Stürmerstar aus den 80ziger Jahren. Hier fand auch das legendäre Spiel zwischen der Fussballmacht Österreich und Deutschland statt, welches mit 3:2 für unseren Nachbarn endete. Doch war das Stadion weitläufig abgesperrt und so verblieb mir der Gang ins Innere. Abends besuchten wir mit Laura zuerst ein kleines Konzert zweier Bands aus der Region ehe wir mit ihr und Aurelio die Discothekenszene Cordobas testeten. Getränke gab es zu fairen Preisen und egal ob Mixgetränk oder Bier, es wurde  im 1,2 Liter Plastikbecher serviert. Da es in der Discothek schließlich ziemlich „warm“ war, war ich froh als wir uns entschlossen einmal kurz raus zum Luft schnappen zu gehen. Trotz den „hervorragenden Spanisch Kenntnissen“ holten sich Philip und ich einen Auslassstempel. Nur Laura nicht, was sie veranlasste den Türsteher aufs übelste zu beschimpfen „Hijo de puta“ war wohl noch das „netteste“. So wählten wir zwei noch eine andere Discothek aus, in der es „los alemanes“ dann bis zum Sonnenaufgang nach 7Uhr aushielten.

"Iglesia Catedral" bei Nacht ;)
Es war nun Sonntag, 04.12; zuerst Kickers Spiel danach Fussball in Cordoba. So schaute unser Tagesplan aus.
Die Recherchen im Vorfeld ergaben dass es wohl nur als Mitglied möglich sei, ins Stadion zu kommen. Aber es wird ja wohl einen Schwarzmarkt geben. Im Taxi auf dem Weg zum Stadion ließ ich dann noch mein Handy liegen, „Ha bisher läuft`s ja nach Plan!“ Am Stadion dann nur eine offene Kasse, an der es nur „Socio“ also Mitgliedertickets gab. Spielanpfiff. Und endlich der erhoffte Ticketverkäufer, doch der Preis ließ erahnen dass im Inneren wohl das Endspiel einer Weltmeisterschaft stattfand und so lehnten wir dankend ab. Kein Fussball. Am Montag machte ich mich vormittags nochmals alleine auf in die Stadt und machte ein wenig Kultur. Wenn Kultur nichts oder umgerechnet nicht einmal 1,00€ kostet, kann diese auch verdammt Spaß machen!! Abends verließen wir schon wieder Cordoba und Argentinien in Richtung Montevideo/Uruguay. 

Una vez más, un agradecimiento grande a nuestros anfitriones de una semana maravillosa, una deliciosa comida. Muchas gracias por todo. Philip y Tobias

Argentinien: Mendoza und Cordoba: BILDER

Mendoza

Die Silberminenjungs bei der Arbeit

Viel Platz hat man hier wohl nicht. Zumindest nicht viel "Tiefe"

Ordnung muss sein

"Iglesia Catedral" in Cordoba

s Mopedle vom "Che"

Neue Identität für Herrn Che Guevarra


Internatcafè in Alta Gracia

"Calle13" Straße und Band

Estadio Mario Alberto Kempes
"Bekannt" für`s Spiel Österreich gegen Deutschland 3:2

So schaut man in Cordoba Fussball, leider nur "die"...


unsere Gastfamilie; muchas gracias por todo

Mittwoch, 7. Dezember 2011

Ein Hauch von Europa in Südamerika, Santiago de Chile: BERICHT


Schon auf den ersten Metern durch Chile wurde uns klar, dass wir nicht nur eine Landesgrenze passiert hatten. Nein, der Wechsel war viel größer als gedacht und sollte besonders Tage später in Santiago de Chile spürbar werden. Hatten wir uns zuvor oft nur auf holprigen Schotterpisten fortbewegt und waren gezielte Schläge auf die Wirbelsäule durch Schlaglöcher fast schon liebgewonnen worden, so erstreckte sich in Chile vor uns plötzlich ein Straßennetz, dass kaum deutscher an Qualitätsmerkmalen sein konnte.
Der kurze Hüpfer nach der Grenze nach San Pedro de Atacama war schnell absolviert. Vor Ort entlastete das Busunternehmen mich erst mal von einem Handtuch und einer Badehose. Leider zu spät gemerkt, dass diese nicht mehr am Rucksack waren als ich diesen auslud. Hostel raus gelassen, geduscht und ab das neue Land erkunden. Im ersten Restaurant trafen wir auch gleich unseren spanischen Freund Ignacio von der Salar de Uyuni-Tour wieder an und beschlossen einen gemeinsame Radtour nach der Mahlzeit anzutreten. Diese ließ zwar ein wenig an Zielstrebigkeit vermissen, denn wir wechselten häufiger Richtung und Ziel, war dafür aber umso schöner. Zwischen einer roten Felsenlandschaft quälten wir uns den ersten Streckenabschnitt hoch, um später die müden Glieder in einem nahegelegenen Bach zu kühlen. Das war vielleicht ein Anblick, wie wir in unseren Boxershorts im flachen, bräunlichen Wasser lagen und uns von den Fluten um- bzw. immer wieder flussabwärts spülen ließen. Wir setzten die Fahrt schließlich fort und hatten in einem Hund plötzlich über Kilometer einen Begleiter, der den Fahrrädern unabdingbar folgte  (außer er musste mal kurz wieder die Reifen eines vorbeifahrenden Autos attackieren). Den Sonnenuntergang sahen wir zwar nicht mehr am anvisierten Ort, aber das machte die Tour nicht weniger  schön! Der Abend endete bei gemeinsamer deutsch-spanischer Lebensphilosophie und ein paar Bieren im Stadtpark.
Bereits am kommenden Tag sagten wir San Pedro de Atacama „Adios“ und traten unsere 24stündige Fahrt nach Santiago de Chile an.  Diese wurde bereits kurz nach der Abfahrt jäh unterbrochen, als die Polizei den Bus zur Kontrolle raus winkte. Mit finsterer Miene durchschritt die Ordnungsmacht den Bus, nahm Personalien einzelner auf und wies auf die Anschnallpflicht hin! Das das doch noch mal jemandem, außer mir,  in Südamerika wichtig sein sollte…
Am Busbahnhof angekommen, machten wir uns gleich auf zu Carolina, welche dieser Tage unsere Gastgeberin sein würde. 

Das mehrstöckige Wohnhaus hatte so gar nichts mit den Lehmziegelhütten und anderen Unterkünften zu tun, in denen wir zuletzt unter anderem genächtigt hatten. Am Eingang wurde der Einlass per Scanner und Fingerabdruck gewährt, ehe uns der Portier an der Rezeption per Aufzug in das richtige Stockwerk schickte.  Um unsere Bestände wieder etwas aufzufrischen machten wir uns bald auch auf den Weg zum gemeinsamen Einkauf. Auf dem Weg zum Supermarkt wurde uns auch klar: „Der schnellste Weg Südamerika zu verlassen ist nach Santiago de Chile zu reisen.“ Der Supermarkt hatte Dimensionen, welche auch in Deutschland ihres Gleichen suchen würden.  Das Sortiment war erschlagend riesig und besonders die Möglichkeiten des Verzehrs wurden uns erst nach und nach klar. Wenn man zuvor nur noch 10qm-Läden mit Grundbedarf gesehen hatte, konnte man von diesen Dimensionen fast nur erschlagen werden. Nach einem kleinen Irrlauf hatten wir alles eingekauft, das vermeintlich deutsche Bier „Kunstmann“ gekonnt verschmäht und uns die Hände ordnungsgemäß an der Kasse desinfiziert. Dies alles wirkte auf uns zu diesem Zeitpunkt ebenso abstrus, wie die neue Währung die einen Umrechnungswert von 1:700 zum Euro hat, wodurch wir vermeintlich Unsummen mit uns trugen und ausgaben.  Die Entdeckungstour des ersten Tages endete auf dem Hausberg, quasi vor der Türe. Nach einer gemütlichen Gondelfahrt, wohnten wir einem Konzert unter der über der Stadt thronenden Jungfrau bei und genossen die warme, untergehende, Abendsonne.
Am zweiten Tag stand der Besuch des örtlichen Friedhofs an. Dieser hatte neben vielen, hier beerdigten, berühmten Persönlichkeiten, doch viel skurriles zu beten: Das große Gelände hatte viele verschiedene Bereiche. Einige waren sogar mit dem Auto zugänglich, so dass man quasi bis direkt vor das gewünschte Grab fahren konnte. Da Sonntag war herrschte auch reger Verkehr zwischen den Ruhestätten. Der schönste Platz waren die ganzen Mausoleen, welche zum Teil bis zu 200 Jahre alt waren und in verschiedenen architektonischen Formen und Größen gebaut wurden. Gewöhnungsbedürftig wirkten auf uns die Kindergräber. Dieser Bereich glich fast schon einer Festwiese. Auf sämtlichen Gräber waren viele bunte Windräder und ganze Spiellandschaften angelegt. Entweder hatten die Familien Dächer drüber gebaut oder große Pavillons schützten gleich mehrere Gräber. Unter den Abdeckungen saßen ganze Familie zusammen, aßen und unterhielten sich. Auch eine Art, die betrauerten Toten in das soziale Familienleben mit einzubeziehen.
Auf dem Rückweg fielen und bereits Busse mit singenden und Fahnenschwenkenden Menschen auf. Das vermeintliche Universitäts-Duell der Stadt zwischen Universidad de Chile und Unversidad Catolica sollte unserem Kenntnisstand nach allerdings bereits am Vortag gewesen sein. Nach kleiner Internetrecherche wurden wir eines Besseren belehrt. Da wir nur noch 2 Stunden bis Kick-off hatten, schnappten wir uns ein Taxi, um zum Nationalstadion zu kommen. Dort hatten die Anhänger von Universidad de Chile, dem unangefochtenen Tabellenführer, bereits die öffentlichen Plätze vor dem Rund alle in Beschlag genommen und feierten sich selbst schon weit vor Spielbeginn. Zu unserem Ärgernis schickt einen der unwissende Chilenische Polizist lieber in irgendeine Laufrichtung, statt einzugestehen, dass er die Frage nicht beantworten kann. So hatten wir auch nach eineinhalb Stunden laufen ums Stadionrund noch keine Kassenhäuser ausgemacht und auch einen Schwarzmarkt suchten wir vergeblich. Als wir schon resignierten und das Spiel gerade angepfiffen war, tauchte doch plötzlich ein Schwarzmarkthändler auf. Chance erkannt und gleich zugeschlagen. Der Moment der Kartenübergabe raubte uns allerdings einige Nerven: Während die Verkäuferin nicht mir und ich ihr nicht vertraute, wechselten Scheine und Karten in zwei gleichzeitig durchgeführten Schnappgriffen jeweils den Besitzer, während andere, aufmerksam gewordene einheimische Kartensucher, uns zahlreich bedrängten und mit „Gringo, Gringo“-Sprüchen dumm anmachten. Im Schnellschritt ging es dann ins gut gefüllte Stadion.


Etwa 40.000 Zuschauer verfolgten das Traditionsduell. 35.000 davon dürften das Heimteam von „La U“ unterstützt haben und ein Großteil derer sang und sprang fast die gesamten 90 Minuten durch. Das Spiel endete unspektakulär 0:0, aber der äußere Rahmen wusste doch sehr zu gefallen!
Die kommenden Tage führten uns unsere Gastgeberin Carolina und unsere deutsche Freundin Simone auch immer wieder herum. So dass wir große Teile der Stadt zu sehen bekamen. Santiago ist eine durchaus lebenswürdige Stadt. Auch diese hat  ihre ganz eigenen Besonderheiten. Die U-Bahnen beispielsweise fahren auf Gummireifen in festen Spuren und nicht etwa auf Schienen. Die meisten öffentlichen Räumlichkeiten (wie auch U-Bahnschächte) haben große Ventilatorenanlagen, welche zum Teil wasserhaltige Kühlung verpassen. Die Chilenen wirken auch augenscheinlich eher wie Europäer. Indige Menschen kann man an einer Hand abzählen. Umso schneller sind die Einheimischen jedoch dabei dich als „Gringo“ zu beschimpfen. Nicht nur einmal spürten wir eher eine abwertende Haltung gegen Ausländer. Hier nahm für uns der Nationalstolz der Chilenen manchmal ein wenig unangenehme Formen an. Und wie schon erwähnt gibt es auch  große Unterschiede zu den vorangegangenen Ländern. So haben viele Schuhputzer zum Teil Sponsorenversehene Stühle, es gibt wieder die Auswahl zwischen Wasser „con“ oder „sin“ Gas und der Anteil rauchender Passanten ist ebenso beachtlich hoch, wie der von Menschen mit Tätowierungen. Straßenverkaufsstände in der vorangegangenen Anzahl sucht man dagegen allerdings fast vergeblich. Lediglich einige Ramsch- und Obststände (die ich die Tage um über 3kg Kirschen (im November!!) erleichtert habe) traf man auf den Gehwegen an. Auch der Straßenverkehr ist ruhiger und überschaubar. Der öffentliche Nahverkehr ist fest in staatlicher Hand. Es gibt keine alternativen, vollgestopften Privattransporter, deren Anwerber schreiend die Straßen beherrschen. Die Autoliebe nimmt auch fast schon deutsche Ausmaße an. Auf Santiagos Straßen fahren fast nur Neuwagen und eine auffallend große Anzahl von teuren Geländewagen. Die Jugend sieht man am ehesten engumschlungen und knutschend auf Parkbänken oder öffentlichen Plätzen. Auf Partys begrüßt man sich gerne mit „Concha tu madre“ (Fick deine Mutter) und wenn diese zu laut wird, kann das auch schon mal Kosten in Höhe von ca. 200€ (wie live erlebt) Verwarnungsgeld nach sich ziehen! Einem Erdbeben der Stärke 5,6 wohnten wir nachts ebenfalls bei. Doch die Erschütterung konnte unserem wohltuenden Schlaf nichts anhaben… 

Im 19. Stock...
Von Simones Wohnhaus aus konnten wir auf dem  19.Stock nicht nur den dortigen Swimmingpool bewundern, sondern auch den viel zitierten Smog, der stets über Santiago hängt.
Leider platzte unser zweiter Stadionbesuch beim Traditionsclub „Colo Colo“, da der Verband wegen Ausschreitungen in vorangegangenen Spielen das Stadion für Zuschauer gesperrt hatte.
Den letzten Abend verbrachten wir auf dem 15.Geburtstag von Carolinas Schwester. Doch während die Minderjährigen tanzten, rauchten und tranken, spielten wir lieber mit ihrer Familie „Rayuela“. Ein Spiel, ähnlich Bocchia, bei dem man allerdings nicht Kugeln, sondern zylinderförmige Gewichte (2,5kg) in ein 14m entferntes Feld, möglichst mittig, werfen muss, um die gewinnbringenden Punkte zu ergattern.
Am kommenden Tag hieß es dann schon wieder „Adios Chile“. Die Anden sollten uns bis Mendoza/ Argentinien noch einen letzten Abschnitt begleiten, ehe wir auch diese danach nach 3 Monaten verließen.

Zum Abschied wurde noch gekocht

Ein Hauch von Europa in Südamerika, Santiago de Chile: BILDER

Fahrradtour mit Erfrischungsbad  in San Pedro de Atacama

Nationalstadion

Ausblick vom Balkon zur "Jungfrau Maria"

Eine grüne Millionenstadt: Santiago de Chile

"Los dos"


Sonnenuntegang in Santiago

Wechselkurs 1:700

Sonne, Palmen und ein Weihnachtsbaum

Dienstag, 29. November 2011

Salar de Uyuni: BERICHT

Als wir den Bus in Uyuni verließen, dachten wir beide das Selbe: “Jetzt müssten hier nur noch ein Strohballen vom Wind getrieben durch die Straßen wehen“. So verlassen erschien alles. Unser erstes Hostel hatte dicht gemacht, das zweite nur Mehrfachbetten und keine Schließfächer. So suchten und fanden wir ein anderes bei brennender Hitze. Für 2,50€ pro Person und Nacht bezogen wir unser Zimmer.
 Zwei Tage später befanden wir uns mit: Einer Französin, einer Dänin, einem Spanier, einer Schwedin und einer Holländerin in einem Jeep um in die „Salar de Uyuni“, die größte Salzwüste der Erde, zu fahren und drei interessante Tage zu verbringen. 


Da lies er ihn einfach fallen...
Zuerst besuchten wir einen alten Zugfriedhof, in welchem man unzählige alte, zum Teil ausgeschlachtete Lokomotiven und Wagons begutachten kann. In einem Salzhotel machten wir einen Stopp, schossen lustige Bilder und aßen zu Mittag. Nächster Halt war eine Kakteeninsel in mitten der weißen Salzlandschaft. Hier gab es Meterhohe und tausende von Jahre alte Kakteen und  eine tolle Aussicht über die Wüste. Anschließend steuerten wir unsere Bleibe für die Nacht an. Auch ein Hotel, dessen Mauern und Säulen im Essenssaal aus Salz waren. Am nächsten Tag, es war Mittwoch und 5:30 Uhr erlebten wir wie es aussieht wenn in einer Salzwüste die Sonne aufgeht. Vorbei am Schneebedeckten Vulkan Ollagüe erreichten wir zwei größere Seen an denen unzählige Flamingos ihr Zuhause hatten.

http://youtu.be/lQ0sGyC5pbM
Dreierlei Arten gab es zu bestaunen. Gleich neben dem See gab es in einem Restaurant unser Mittagessen. Nächste Station: „Piedra de Arbol“, ehe wir die „rote Lagune“ sahen. Eine Lagune welche durch diverse Mineralien ein rotgefärbtes Wasser hat. 

"Piedra de Arbol"


An unserem letzten Tag,  um ging der Wecker bereits um 4:00 Uhr. Pünktlichst um 4:30 Uhr saßen wir dann alle zusammen im kalten Wagen und steuerten die Geysire und heiße „Lavaquellen“ an.  Danach gab es Frühstück und ein Bad in den „Aquas termales“. Auf dem Weg zur Grenze fuhren wir noch an einer grüne Lagune vorbei, welche heute durch ausbleibenden Wind, keine Lust hatte, grün zu sein. Angekommen am Grenzübergang; viel zu früh!!!!, warteten wir 55 Minuten ehe unser Bus zur Abfahrt bereit stand. 

Die gesamte Truppe
Am Kontrollposten auf chilenischer Seite kam man sich dann vor wie am Flughafen. Das Gepäck wurde mit Hilfe eines großen Scanners durchleuchtet und nach Kokablättern, zu vielen Dollar Scheinen sowie nach Lebensmitteln durchsucht. Da sich jeder unseres Busses an die Vorgaben hielt, hieß es wenige Minuten später „Ade billiges Bolivien, hallo Chile, hallo San Pedro de Atacama“.

Salar de Uyuni: BILDER

Der Eisenbahnfriedhof bei Uyuni


"Hoch hinauf!"

Auf einer Kakteeninsel mitten im "Salzmeer"



Unser Salzhotel; mit Salzsäulen, für eine Nacht



"Ja, nun hab ich Sie alle drauf!"



Heiße Lavaquellen

Noch mehr Flamingos

Die "rote Lagune"

Sonnenaufgang "Aqua Termales" mit unserem Spanier "Ignacio"