"Die beste Bildung findet ein gescheiter Mensch auf Reisen"

Johann Wolfgang von Goethe

Dienstag, 31. Januar 2012

IGUAZÙ; danach wurd`s mau...Bericht

Angekommen in Puerto Iguazu schaute sich Philip nach einem Hostel für uns um, während ich auf unsere Rucksäcke aufpasste. Das Hostel war schnell gefunden, und lag direkt gegenüber des Busbahnhofs. Es war das MarcoPoloInn. Ein typisches Backpackerhostel, Mehrbettzimmer mit Pool und Freizeitbeschäftigungen in Form von Tischtennis und Tischkicker. Nach kurzer Abkühlung im Pool  machten wir uns auf die Suche nach einem Anbieter für unseren Trip zu den Iguazu-Wasserfällen. Mit dem Bus sollte es am nächsten Tag in den Park auf argentinischer Seite gehen. Bei Pizza und Quilmes-Bier ließen wir den Abend dann gemütlich ausklingen. Wir wollten den Park an nur einem Tag besuchen  und so schnürten wir bereits gegen 7:25Uhr unsere Wanderschuhe und machten uns bereits mit dem 7:40Uhr-Bus auf den Weg. Dort angekommen nahmen wir den ersten Zug in Richtung Aussichtsplattform.


Von hier hat man einen super Blick von oben auf die enormen Wassermassen.


Es war wieder einmal ein heißer Tag und die beiden deutschen Backpacker waren wohl an diesem Tag die einzigen mit Wanderschuhen. Auf dem nächsten Abschnitt des Parks gab es unzählige Terrassen, von denen man die vielen Wasserfälle aus immer unterschiedlicher Perspektive und immer wieder aufs Neue und beeindruckende Weise erleben konnte. Es ist ein Naturschauspiel was seines Gleichen sucht. “Man darf wohl dem eifersüchtigen Waldgott danken“, welcher  aus Zorn auf einen Krieger der mit einem jungen Mädel auf einem Floß flussabwärts flüchtete, vor ihnen das Flussbett aufriss und so dieses Naturereignis schuf. Das Mädchen verwandelte sich unten angekommen in einen Stein, der Krieger muss seitdem von oben in Gestalt eines Baumes Tag ein Tag aus auf die Geliebte blicken.“
Für einen ganzen Tag im Nationalpark besorgten wir uns natürlich auch etwas Essbares. Verstaut in einer stylischen Plastiktüte lief ich voraus während Philip kleine Tierchen fotografierte. Es waren wohl die jungen welche er durch seine Linse knipste. Denn zwei etwas größere Exemplare tauchten plötzlich vor mir auf und raubten mich auf heimtückische Weise aus. Da ich im Zug die Folie öffnete um bereits zwei der vier Sandwiche zu verspeisen, drang der Geruch von Schinken wohl bis in deren Nasen vor, was ihren Jagdinstinkt hervorrief und sie zu dieser schrecklichen Tat veranlasste. Erst versperrten sie mir so gut wie möglich den Weg, als dies mich nicht aufhielt verfolgten sie mich. Einer der beiden sprang die ganze Zeit an meiner Plastiktüte hoch, seine Pranken rissen immer wieder Löcher in die Tüte, bis diese Schlussendlich riss und mein Schinken-Käse Sandwich auf dem Weg lag. Blitzschnell schnappte sich Nummer zwei die Beute und weg waren sie. Wenn der Mensch nun schon etliche Male an uns sich die Zähne ausbiss, die Tierwelt hatte es mit ihrem ersten Versuch geschafft.

Da hatte ich noch meine Brote....
Mensch vs. Tier 0:1.
Für 125Arg.Pesos buchten wir bereits am Busbahnhof die Speedbootfahrt zu den Wasserfällen. Während man den „Diabolo“ nur von weitem sah, fuhren wir mit dem Boot und mit unseren Kameras in Plastiktüten Wasserdicht verpackt Hautnah an den zweiten heran.
Iguazù-Wasserfälle
Wer behauptet nicht bis auf die Haut nass geworden zu sein, kann nicht in unserem Boot gesessen haben. Eine willkommene Abkühlung an diesem heißen Tag und eine tolle Erfahrung einmal am Füße einer solchen Naturgewalt zu sein. Wasser prasste auf uns ein, ohrenbetäubender Lärm.



Ein tolles Erlebnis. Zum Schluss fuhren wir noch mit einem kleinen Bootstransfer auf die Insel „San Martin“ um nochmals einen anderen Blickwinkel zu bekommen. Am Abend buchten wir für den nächsten Tag die Tour auf die brasilianische Seite, die ganz andere Sichtweisen auf die Wasserfälle auf argentinischer Seite gibt, sich dies dann auch gleich teurer bezahlen lässt. Zahlten wir am Vortag 100 Arg.Pesos und hatten einen großen Park, so wollten sie an diesem Tag umgerechnet 125Arg.Pesos. Aber man muss; wie bereits im Vorfeld in unterschiedlichen Foren gelesen oder von Freunden und Bekannten gehört, beide Seiten besuchen und so standen wir dann auf einem Steg der weit ins Wasser hinein lief und saugten das Naturspektakel wieder einmal aufs Neue in uns ein.


An dieser Stelle noch ein kleiner Hinweis an unseren „Satschi“. Philip und ich; DER Beweis wahrer Männlichkeit, lernten aus unserem Fehler des letzten Tages und erschienen im Flip-Flop Outfit!
Dies sollte es bereits in Puerto Iguazu gewesen sein. Bereits am nächsten wollten wir mit dem Bus nach Paraguay fahren. „Fahrkarten bekommt ihr beim Busfahrer und um 11:30 Uhr ist Abfahrt“ -so machten wir es dann auch. Zwar gab es die Tickets dann doch im Büro, aber die Sitzplatznummer wurde durch den Herrn gleichmal durch gestrichen, womit sich dann unser stehen über die komplette Fahrt auch zu erklären schien. Unser Schicksal teilten die etwa 20 Personen die mehr an Bord waren, wie es ausgegebene Sitzplätze gab. Knapp eine Stunde später dann endlich Paraguay/Ciudad del Este. Nach einem Besuch in der Wechselstube fuhren wir mit dem Taxi ins Hostel. Danach erkundeten wir die Stadt und ich stellte fest „Mensch Philip, wir sind wieder in Südamerika!“ Es wimmelte hier wieder von Straßenständen die allerlei Markenware aus der ganzen Welt anpriesen, es gab  nichts was es hier nicht zu kaufen gab. An sich konnte die 245.000 Einwohnerstadt aber nicht gefallen. Sie ist arm an Sehenswürdigkeiten.


Das einzig interessante ist der zweitgrößte Staudamm der Welt (klar dass sich der größte in Asien befindet). Er wurde 1980 fertig gestellt und deckt 84% des paraguayischen und 24% des brasilianischen Strombedarfes ab. Bereits am nächsten Tag flohen wir aus der der zweitgrößten Stadt Paraguays und weinten ihr beide keine Träne hinterher. In Asuncion sollte alles besser werden. Doch bereits die Fahrt dorthin war länger als angegeben und so saßen wir statt fünf nun viel mehr sechseinhalb Stunden im Bus. Hätte ich gewusst was ich jedoch auf dieser Fahrt alles kaufen kann, dann hätte ich mehr Bargeld dabei gehabt. Vom 3kg Zuckerbeutel, Sonnenbrillen, Socken, Süßigkeiten, Zeitungen, „Lotterielose“ bis hin zu Backwaren und verschiedenen Getränken gab es alles! Und vieles wurde mehrfach angeboten.
Als wir im „Black Cat“ eingecheckt hatten, gingen wir gleich zum Hafen um unsere Weiterfahrt mit dem Schiff nach Bahia Negra „klar zu machen“. Ja wie war das noch gleich mit „Mensch Philip, wir sind wieder in Südamerika!“ ? Welch Weise und folgenschwere Beobachtung. Im Hafen gab es kein Büro in dem man Tickets kaufen konnte, stattdessen riet man uns auf ein Schiff zu gehen, welches wohl das richtige sei, um dort nachzufragen und Tickets zu  lösen. Falsches Schiff, somit falscher  Ratschlag. Wir hatten das Schiff verpasst, denn dieses war bereits am Dienstag aus dem Hafen gelaufen. Somit entschieden wir uns in der Folgewoche  in Concepcion aufs Schiff zu gehen. Asucion gab am nächsten Tag trotz Hauptstadt nicht arg viel mehr her als Ciudad del Este. Noch dazu regnete es unsinniger Weise nachdem es am Anreisetag 45°Grad in der Sonne und 36°Grad im Schatten gehabt hatte. Der Regen brachte jedoch keine wirkliche Abkühlung und so wurde es eine kurze und schweißtreibende Stadterkundung ohne große Höhepunkte. Am Abreisetag stand ich bereits um 6:30Uhr auf. 6:30Uhr am Freitag den 13.? War ein Kickerspiel?


Nein, bereits am Tag zuvor fand ich ganz in der Nähe eine deutsche Bäckerei die morgens frische Brezeln backte. Um nicht vor einem leerem Korb stehen zu müssen, ging ich auf sieben Uhr zur Bäckerei. Leute was soll ich sagen; ES WAR EIN GENUSS! Eine kleine Einkaufsanekdote und Gemeinsamkeit aus: Buenos Aires, Puerto Iguazu, Ciudad del Este und Asuncion, habe ich noch. Dazu muss ich allerdings kurz ins Jahr 94 zurück. Heute war das Spiel gegen Bulgarien. Stoichkov und Letchkov sollten heute die deutschen Titelträume begraben. Vor dem Spiel ging ich in den örtlichen Supermarkt um eine Tafel Schokolade zu kaufen. Auf mein 1 DM Stück konnte mir der Besitzer kein 1 Pfennig zurück geben und gab mir ein Bonbon was ziemliches Unverständnis bei meiner Familie hervor rief. Absolut nachvollziehbar, hätte der Herr an der Kasse bei einem Erwachsenen wohl frisches Wechselgeld geholt. „Denn wer den Pfennig nicht ehrt, ist die DM nicht wert!“ Nun knapp 18 Jahre später holt mich dieses „Erlebnis“ wieder ein. In Buenos Aires wird man im Kiosk schon einmal aufgefordert sich drei Bonbons von der Auslage zu nehmen, im Supermarkt in P.Iguazu bekommt man die Frage gestellt ob 500 Reales Cent (brasilianische Währung) auch in Ordnung wären, da ihr das einheimische Kleingeld ausgegangen ist und im Supermarkt in Asuncion werden einfach Bonbons zum Wechselgeld gelegt, ohne eine Silbe darüber zu verlieren. Dazu wurde der Betrag in vier Währungen angezeit: Dollar, Guarani (Währung Paraguay), Euro (mit spanischer Flagge) und in Real (Währung Brasilien). Zurück nach Asuncion. Wir nahmen einen Bus vom Zentrum um zum „Terminal de Omnibuses“ zu fahren. Auf der knappzwanzig Minütigen Fahrt hätten wir uns wieder mit Wattestäbchen, Paprika und etlichen Süßigkeiten eindecken können. Da eine Fahrt mit dem Bus fast „nichts“ kostet, stellten wir uns eine „Einkaufsfahrt mit dem Bus“ ziemlich bequem vor.
Am Terminal lösten wir das Ticket und hofften, dass sich Paraguay nun ein wenig zum besseren wenden wird. Um 20 Uhr erreichten wir Conception. Es war bereits dunkel und der Lonley Planet wies nur drei Hostel aus. Nur eines davon fanden wir im Internet und so entschieden wir uns eines der Hostels gegenüber des Bahnhofs zu nehmen. Auf einmal drang deutsche Sprache zu uns vor. „Ey Jungs, kommt hier her. Hier ist es billig und gut!“ Rudolf, ein 69-jähriger deutscher  Auswanderer saß von unserem baldigen Hosteleingang.


Er wanderte vor vier Jahren nach Paraguay aus, nachdem er 22 Jahre lang auf See als „General" seinen Dienst getan hatte. Er genießt hier nun seinen Lebensabend und erzählte uns Geschichten aus seinem Leben und aus und um Paraguay. Die Zeit bis morgens um 2 Uhr, sollten uns insgesamt 30 eiskalte Dosenbiere genehmer machen. Am nächsten Tag stellte uns Paraguay wieder auf eine „Probe“ mit dem Bus um 10:30 Uhr fuhren wir zum Nationalpark Cerro Caro.


Hier wollten wir zwei oder drei Tage verbringen. Doch auch ein solcher Park ist mal wegen „Bauarbeiten, bis zum 25.02.2012“ geschlossen. 4,5 Stunden Busfahrt für`n ARSCH! Nächstes Ziel: Dienstag. In drei Tagen sollte es mit dem Schiff in den Norden hoch gehen.

IGUAZÙ; danach wurd`s mau...Bilder



Der "Knipser" vor Ort


Beeindruckende Landschaft

Die Kinder sind sooooooooooooo süss!



...und ab in die Wassermassen...
 

Hinten; Wasserfall Diabolo

Iguazù; brasilianische Seite

Wasserwand


Ciudad del Este

zweitgrößter Staudamm der Welt

1ne Million, aber schnell!


Donnerstag, 26. Januar 2012

Buenos Aires - Gastbericht

Nach monatelangem Warten und einem relativ unspektakulären Hinflug kam ich am 19. Dezember 2011 mit ca. 60-minütiger Verspätung ENDLICH in Buenos Aires an! Das erste Gefühl, das mich überkam, war das Verlangen, alles auszuziehen, was ich hatte. Das Thermometer maß an diesem Tag knapp 30 Grad und in Stuttgart war ich bei 5 Grad losgeflogen; heißt: lange Hose, langes Oberteil, feste Schuhe. Nun gut. Nach ausgiebiger Begrüßung fuhren wir ca. 45 Minuten ins Stadtzentrum von Buenos Aires. Etwa 3 Tage vorher hatte sich herausgestellt, dass das Hostel, das ich schon im Mai vorher gebucht hatte, nicht mehr existiert, sodass Tobi auf die Schnelle ein anderes finden musste. Dort angekommen, erstmal umziehen und ab in die Sommerklamotten – was für ein grandioses Gefühl! Kleidchen und Flip-Flops im Dezember! 
Am nächsten Tag hatten wir uns mit Philip und Sascha verabredet, der kurz nach mir in Buenos Aires aufschlug. Treffpunkt war der „Obelisco“ ,das Wahrzeichen von BsAs (von uns liebevoll „Penis“ getauft, da er einfach aussieht wie ein riesiger Phallus).

Am 20.12.2011 gab es gleichmal einen Anlass zu Feiern, 1 1/2 jähriges von Gabka und Tobko <3
Die nächsten Tage verbrachten wir damit, uns einen Eindruck von diesem Land/ der Stadt zu verschaffen. Wir klapperten die Sehenswürdigkeiten ab: Der Mausoleenfriedhof in Recoleta, der Stadtteil „La Boca“ inklusive Besuch im Fußballmuseum, Plaza de Mayo, Calle de Florida mit ihren vielen Läden und unzähligen Strassenhändlern…Kulinarisch gesehen hatte BsAs auch einiges zu bieten: Empanadas (Teigtaschen wahlweise gefüllt mit carne (Hackfleisch), pollo (Hühnchen) oder jamon y queso (Schinken und Käse)), Alfajores (zuckersüße Minikuchen mit einer noch süßeren Füllung, vorzugsweise „dulche de leche“, eine Art flüssiges Karamell), natürlich das legendäre argentinische Rinderhüftsteak, das seinem Namen alle Ehre machte und – GANZ wichtig: QUILMES, das dortige Lieblingsbier und wirklich sehr lecker! Unvergessen der Besuch im „siga la vaca“ (was übersetzt so viel heißt wie „Fang die Kuh“). Dort gab es ein „All you can eat“-Angebot: für ca. 100 argentinische Pesos (ca. 20€) konnte man dort so viel essen wie man schaffte.



Das Angebot beinhaltete zig verschiedene Fleischsorten vom größten Grill, den ich jemals gesehen habe (insgesamt ca. 10 m lang und 1 m breit), unzählige Beilagen in jeglicher Form auf einem ebenso langen Buffet, einen Pitcher Getränke (1 Liter) und einen Nachtisch. Da kann man nicht meckern! Und geschmeckt hat es ausgezeichnet! Mit vollgefutterten Bäuchen „rollten“ wir uns glücklich und zufrieden aus dem
Restaurant und machten noch einen abendlichen Spaziergang durch den milden Abend am Hafen entlang. Das Stadtbild wurde noch geprägt durch Klimaanlagen in riesigen Mengen an ALLEN Häusern, eher symbolisch angebrachten Strassenmarkierungen (Hauptverkehrsregel: wer hupt, hat Vorfahrt! Und „3 Fahrspuren?! Pah, da passen wir mindesten zu fünft nebeneinander hin“, was auch so praktiziert wurde), durch die so gar nicht zu diesem Land passen wollenden Warteschlangen an Bushaltestellen und Bankschaltern/Cashautomaten (piccobello in Reih und Glied, kein Drängeln, kein Motzen), sich in kurzen Abständen aneinander reihenden Menschen, die einem Geldwechselgeschäfte aller Art anboten (plötzlich ein Raunen von der Seite „casa de cambio“), die bereits erwähnten Strassenhändler und nicht zu vergessen: die Autos. TÜV gibt es dort nicht und genau so sahen die Autos auch aus. Mehr oder weniger waren es teilweise Schrotthaufen auf vier Rädern. Aber sie fuhren!



Nach einigen Tagen hatten wir uns an die Zeitumstellung und das Klima gewöhnt. An Heiligabend waren wir bei Victor und Rosa eingeladen, bei denen Tobi und Philip im Vorfeld schon einige Tage verbracht hatten. Nun wollte bei diesen sommerlichen Temperaturen ja SO GAR KEINE weihnachtliche Stimmung aufkommen, weswegen wir sehr froh waren, dass wir wenigstens bei einer Familie waren, auch wenn es nicht die eigene war. Nach 1,5-stündiger, etwas holpriger und enger Busfahrt kamen wir in Garin an. Mit sämtlichen Koffern bepackt (am nächsten Tag sollte es nach Mar del Plata gehen) liefen wir durch den kleinen Ort und nach einem kleinen Zwischenstopp im Supermarkt, um Getränke für die bevorstehende Weihnachtsfeier zu besorgen, erreichten wir das Haus der Familie. Nachdem die Koffer verstaut und man sich begrüßt und ausreichend geküsst hatte, gingen wir in den Garten und lernten „Johnny“ und „Brenda“ kennen, die beiden Hunde der Familie. Nach einiger Zeit hatten wir auch „Manuela“ die Schildkröte gefunden, die sich hinter einem Trümmerhaufen im Garten versteckt hatte. Später stieß auch Celeste, die Enkelin der beiden zu uns und das Essen wurde vorbereitet.

Das Weihnachtsessen, rico!
 
Während sich Rosa in der Küche um die Vorspeisen und Beilagen kümmerte, machte Victor sich am Grill und den vielen Kilos Fleisch zu schaffen, die es an diesem besonderen Abend geben sollte. Wir erfuhren, dass wir insgesamt 12 Personen sein sollten und entsprechend viel zu essen sollte es geben.
Ich stellte fest, dass Weihnachten in Argentinien ETWAS anders gefeiert wird, als in Deutschland, nämlich mit Wein, Gesang, Tanz, viel (lauter) Musik, Silvesterböllern in Hülle und Fülle und einer rauschenden Party bis in die frühen Morgenstunden! Allerdings gab es auch einen ruhigen, besinnlichen Teil während dem Essen. Traditionell sprach Rosa ein paar Worte mit biblischem Hintergrund und anschließend wurde ein kleines Jesuskind in einer Krippe herumgereicht, wobei jeder etwas sagen durfte und anschließend wurde das Jesuskind geküsst und weitergegeben. Schlafenszeit war gegen 6:00 Uhr morgens. Trotz der Tatsache, dass wir diese Menschen zuvor noch niemals gesehen hatten (also Satcha und ich zumindest), war deren Gastfreundschaft wohl kaum zu überbieten.

Ein schöner Weihnachtsabend neigte sich dem Ende zu...
Sie nahmen uns mit einer Selbstverständlichkeit und Herzlichkeit in ihr Haus auf, wie es seinesgleichen sucht. DANKE Victor und Rosa!!! Muchas gracias por todo!
Ca. 30 Minuten später mussten wir auch schon wieder aufstehen, da unser Bus nach Mar del Plata fuhr. In 2 Fuhren schaffte Victor uns zum Busbahnhof und wir machten es uns in den riesigen Sitzen mit Fußablage bequem – ab ans Meer!!!

Nach ca. 6 stündiger Busfahrt wurde selbiges auch erreicht, bzw. der Busbahnhof zur zugehörigen Stadt „Mar del Plata“. Dort wurden wir nach kurzem Warten von unserem Vermieter abgeholt, welcher uns zu unserer Unterkunft etwas außerhalb der Stadt brachte. Traumhaft! Vergleichbar mit Bungalos in Italien, hatten wir 2 Buden in einem tollen Haus inkl. Garten mit jeweils Schlafzimmer, Bad und Wohnküche (10 € pro Person und Nacht). Ich war ja dafür, dass wir mal die Partner durchtauschen sollten, aber meine spießigen Begleiter waren eher der Ansicht „never change a wining team“ und so nahmen Gabi und Tobi eine Unterkunft und ich teilte mir meine mit Philip.


"Unser Strand", 1X umfallen und schon waren wir da!!


Die folgende Woche war dann wirklich so etwas wie Urlaub wie ihn unsere Eltern verstehen. Wir lagen gechillt am Strand, planschten im kalten Atlantik und abends wurde abwechselnd gekocht. Das Geile hierbei war, dass man sich immer gegenseitig übertreffen wollte und somit von Abend zu Abend besser aufgetischt wurde. Ich denke jedoch objektiv sagen zu sagen, dass meine Spaghetti Carbonara unerreicht blieben;-). Nach dem Essen wurde gemütlich Karten gespielt, wobei sich das ein oder andere Mal tiefe
menschliche Abgründe auftaten, was für schlechte Verlierer doch in unsrer Runde waren... Sogar heilige Allianzen wie Kickers VS. VfB -sprich alle gegen mich- wurden gebrochen. Einen Tag besuchten wir auch die stark belebte City von Mar del Plata zum Shoppen, flanieren und Rückfahrtickets kaufen. Erinnerte mich stark an irgendwelche Strandstädte in Europa, sehr westlich geprägt, was ja aber nicht das Schlimmste auf der Welt ist. Und so wurden Klamotten und Tickets gekauft, Eis und Burger gegessen sowie einfach das dolce vita genossen, wie die ganze Woche.
Am vorletzten Tag unseres erholsamen Aufenthalts, besuchten Philip und ich noch das Dakar Rennen, bzw. den für Besucher aufgebauten Park mit Autos, Motorräder, Trucks und ettlichen Sponsor – Ständen.

Prost
Schon sehr faszinierend, dass es heute noch ein weltweit so populäres Rennen gibt, bei dem jährlich Menschen sterben. Trotzdem ein netter Ausflug mit Gratis Fernet Cola, Werbegeschenken und Souvenirs.
Am anderen Tag war dieses Kapitel unserer Reise dann auch beendet und es per Bus zurück ins tolle, hektische und heiße Buenos Aires. Zum Thema Reisen hier sei noch angemerkt, dass ich in Deutschland nie wieder etwas von einem super tollen 5 Sterne Fernreisebus hören möchte! Diese gibt es nämlich in Südamerika wirklich, da ist dieser Kontinent sehr viel weiter als das reiche Europa.

Genau so, will er auswärts fahren...
Nun standen noch noch 5 Tage bzw. 4 Nächte in Buenos Aires an, welche von jedem der beiden Pärchen auf ihre ganz eigene Weise genutzt wurden... Noch ein Wort zu Silvester in Buenos Aires, dieses hat dort wohl ein ganz anderen Stellenwert als bei uns.
Obwohl wir uns auf einem der zentralen Plätze in Buenos Aires aufhielten, war nicht viel Feuerwerk zu sehen. Auch die anschließende Suche nach einer Party in einer Disco oder Bar stellte sich als erfolglos heraus. Enttäuscht ging es also zurück ins Hostel, wo dann doch noch einiges los war und zumindest Philip und ich noch etwas zum feiern kamen (so wie fast jede Nacht im völlig verstrahlten Hostel...)

Buenos Aires - Bilder

Als Willkommensessen gab`s Empanadas und Quilmes
Neue Freunde

Gabka und Branda

Rosa, tù comida estuvo MUY ricoooooo!
Auf dem Weg nach "Mar del Plata"
Soooooooooooooooooooonne

Meeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeer

Handwäsche

Da lacht er...

Ralley Dakar, Promo

Sweet Home Buenos Aires, Gabkas und meine Bleibe

Silvester 2011

Was sind meine guten Vorsätze für das neue Jahr??^^